Advent

Liebe Freundinnen und Freunde der Kultur vor Ort,
hier finden Sie unsere musikalischen Beiträge aus der  Adventszeit 2020. Unter der Last der Corona-Pandemie  konnten leider immer noch keine Konzerte in der Kirche stattfinden, aber wir bringen Ihnen die Musik hier über das Internet nach Hause. Viel Freude beim Anhören und Ansehen.
Ihr Jan Kehrberger



Zum 2. Advent hier  drei Bearbeitungen zu „Nun komm, der Heiden Heiland“; ich denke, diese insgesamt drei Stücke gehören zusammen (als Abbild der Dreifaltigkeit Gott Vater – Sohn – Heiliger Geist).

Bei dem ersten Stück handelt sich um den ersten der drei „Leipziger“ Orgelchoräle zum Adventslied „Nun komm, der Heiden Heiland“ von Johann Sebastian Bach. Das Lied, basierend auf dem Hymnus „Veni redemptor gentium“* (verfasst im vierten Jahrhundert vom Kirchenvater Ambrosius von Mailand, welcher in der Westkirche das Prinzip des Wechselgesangs einführte), wird von Bach herrlich verziert. Ich vermute, Bach bezieht sich hierbei auf die Texte der ersten und vierten Strophe (sie laufen bei der Aufnahme im Fließtext mit).

Im Trio gibt es eine Art „Kampf“ zwischen den beiden Bass-Stimmen (linke Hand und Pedal), welche den Weg des Heilandes „hinunter in die Höll und wieder zu Gottes Stuhl“ nachzeichnen.

Das dritte Stück beschreibt in seiner Klangpracht die göttliche Herrlichkeit.



Zum 3. Advent hier ein weiteres Werk von Johann Sebastian Bach, eingespielt in der Thomaskirche Hausbruch.
Bei der Passacaglia wird eine Melodie ständig wiederholt, meistens im Bass, und von den anderen Stimmen immer wieder neu begleitet. Durch die andauernden Wiederholungen steigert sich die Energie wie vor einem Staudamm, wo sie dann kontrolliert weitergeleitet wird – wie hier in der abschließenden kraftvollen Fuge: Der Weg des Gottesvolkes durch die Finsternis zum Licht.

 


Zum Vierten Advent spiele ich Ihnen zwei Stücke von Bach, die traditionellerweise zusammen gegeben werden, aber zu ganz unter-schiedlichen Zeiten komponiert wurden. Die Fantasie g-moll erinnert an das erste Choralvorspiel in der selben Tonart zu „Nun komm, der Heiden Heiland“, nur dass statt der dort stillen Ruhe hier hohe Dramatik herrscht. „Die ganze Schöpfung schreit nach Erlösung“ schreibt der Apostel Paulus im Römerbrief (Kapitel 8).

In der  – viel später entstandenen – Fuge g-moll kommt trotz der Moll-Tonart Freude zum Ausdruck, eine Art Freudentanz. „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ sagt uns Jesus im Lukas- Evangelium (Kapitel 21).

Secured By miniOrange