Flutmarke

Flutmarke neben dem Hauptportal der Kirche

 

1962 – die große Flut – als Moorburg im Wasser versank
Von der Flutkatastrophe im Februar 1962 zeugt noch die Flutmarke links vom Kirchenportal. Das Wasser stand etwa einen Meter hoch in der Kirche. Die Katastrophe hat auch in Moorburg viele Opfer gefordert; die meisten Moorburger erinnern sich noch mit Schrecken daran. Die Kirche, die unter den Wasserschäden sehr gelitten hatte, ist bald danach großzügig und vollständig restauriert worden.

In Moorburg waren 11 Opfer zu beklagen. Die Schäden an Gebäuden, Infrastruktur, Versorgungseinrichtungen sowie die materiellen Verluste im privaten Bereich und an Betriebsvermögen wurden in der Summe dem Katastrophenfall nie zugeordnet. In der Folge der vernichtenden Flut wurde der Deichbau in Hamburg in Höhe und Verlauf auf eine neue Grundlage gestellt.

 

 

 

 

 

 

Das Geschehen in Moorburg, in der Nacht der Flut, kurz zusammengefasst.
Die Fotos verdeutlichen das Ausmaß der Katastrophe, zu berücksichtigen ist aber, dass sämtliche Aufnahmen erst am Tag danach oder gar Tage später gemacht wurden. Die dramatischen Ereignisse in der Nacht sind nicht im Bild festgehalten worden. Sämtliche Daten sind der damaligen Berichterstattung der lokalen Presse entnommen:

16.2.1962
20:00 Uhr
Die Warnmeldungen sprechen von einem erwarteten Hochwasser von 3 Metern über Normalnull.

22:00 Uhr
Der Orkan hat Windstärke 12 erreicht.

17.2.1962
00:15 Uhr
Vollalarm wird mittels Dach-Sirenen ausgelöst. Der Warnton kann das Heulen des Sturms kaum durchdringen. 19 Mann der Freiwilligen Feuerwehr besetzen den Deich.

00:40 Uhr
Erneuter Großalarm. Die Menschen alarmieren ihre Nachbarn. Es wird zur Gewissheit, dass sich eine Naturkatastrophe anbahnt. Manche Bewohner versuchen noch mit dem eigenen Fahrzeug in sichere Gebiete zu gelangen. Das aufgepeitschte Wasser erreicht die Deich-
krone.

01:30 Uhr
Sämtliche Telefonverbindungen sind ausgefallen. Deichbruch bei der Moorburger Schule auf einer Breite von 70 Metern. Das Schulgebäude ist schwer beschädigt. Der Deichbruch Höhe Moorburger Elbdeich 287 fordert vier Menschenleben, Häuser werden zerstört.

02:45 Uhr
Totaler Stromausfall, schwere Schäden an Gebäuden, Deichbruch Moorburger Elbdeich 171 und 273.

03:00 Uhr
Alle Straßen sind überflutet, keine Verbindungen innerhalb des Ortes. In vielen Häusern steht das Wasser teils bis zur Decke. Schwere Schäden am Deich, Deichbruch Moorburger Elbdeich 319, 335, 375. Das Wasser strömt durch die Deichlücken ungehindert ins Binnenland. Die Menschen sind machtlos.

07:00 Uhr
Bundeswehrsoldaten mit Schlauchbooten erreichen das Katastrophengebiet und holen Bewohner aus den vom Hochwasser betroffenen Häusern. Die Helfer von außen bahnen sich einen Weg nach Moorburg.

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